WO IST DAS WILDCAMPEN IN EUROPA NOCH ERLAUBT?
EINE ÜBERSICHT
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Der passende Schlafplatz. Vor dem Start in ein neues E-Bike Camping Abenteuer ist es wichtig zu wissen, welche Möglichkeiten man für das Zelten in der Natur in den jeweiligen Ländern hat. Oder besser: Sollte man am besten mit Campingplätzen am Weg planen oder ist es möglich, auch ein paar Nächte legal in der freien Wildnis zu verbringen? Die Situation für das Wildcamping in Europa ist alles andere als einfach zu verstehen. Nachfolgend findet ihr eine kurze Übersicht über die rechtlichen Bestimmungen inklusive unserer empfohlenen Vorgehensweise fürs Zelten in der Natur in folgenden europäischen Ländern:
Das Zelten in Deutschland außerhalb eines Campingplatzes ist generell verboten. Man kann auf Privatgelände campen, allerdings nur mit dem Einverständnis des Besitzers.
In der Eifel im westlichen Deutschland läuft zur Zeit gerade ein Pionierprojekt, bei dem es sich um sogenannte Naturlagerplätze handelt. Diese können zumeist nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreicht werden und sind für 1-2 Nächtigungen vorgesehen. Zu einem Preis von 10 EUR pro Zeltplatz (unbedingt vorher online reservieren!) bekommt man außerdem auch Sitzgruppen und eventuell auch Komposttoiletten oder Kochstellen zur Verfügung gestellt.
Auch im Norden Deutschlands, in Schleswig-Holstein, gibt es Naturlagerplätze, die teilweise nicht nur vom Land, sondern auch von Privatpersonen zur Verfügung gestellt werden. Sie sprechen vorwiegend Radler und Trekker an. Von allen Plätzen gibt es online einem Anfahrts- und Lageplan sowie die entsprechenden Koordinaten.
Ohne Genehmigung einer örtlichen Behörde ist das Wildcampen auch in Österreich strengstens verboten. Ausdrücklich verboten ist jedoch das Zelten im Wald. Mit einer Genehmigung des Waldbesitzers / der Waldbesitzerin kann allerdings eine Erlaubnis erwirkt werden. Dasselbe gilt für Privatgrundstücke. Die gesetzlichen Regelungen oberhalb der Waldgrenze bzw. fürs Zelten in den Alpen sind in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt und teilweise auch sehr schwer zu deuten.
In der Schweiz sind einzelne Übernachtungen (Ausnahme: Gruppen) oberhalb der Waldgrenze im Gebirge erlaubt. Auf Privatgrundstücken ist vorab beim Grundstücksbesitzer die Erlaubnis für eine Übernachtung einzuholen.
Die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich Wildcampen in der Schweiz ist eine Sache der jeweiligen Kantone bzw. der Gemeinden. Am besten ihr fragt vorab bei einem Tourismusbüro oder bei der Gemeindeverwaltung nach, um Unannehmlichkeiten bzw. Missverständnisse zu vermeiden.
Das Wildcampen ist in Slowenien grundsätzlich verboten. Besonders streng wird hier bei den Naturparks und Naturschutzgebieten kontrolliert. Empfehlenswert ist es auf Bauernhöfen nachzufragen, ob man für eine Nacht auf deren Grundstück zelten darf. In den Julschen Alpen stehen außerdem auch einige sehr nette Campingplätze zur Verfügung.
Camping in Holland? Das sollte doch wirklich kein Problem darstellen, bei all der Campinglust der Einheimischen. In der Wildnis ist das Campen in den Niederlanden jedoch verboten. Ausnahmen gibt es durch die sogenannten „Pfahlcampingplätze“ von Staatsbosbeheer. Sie erlauben ganz ohne Reservierung und Bezahlung das Campen in einem abgegrenzten Gebiet (10 Meter rund um den Pfahl). Diese existieren übrigens auch in Belgien.
Wildcamping ist auch in Frankreich verboten. Ausnahmen gibt es in einigen Nationalparks, diese werden am besten bei der Parkverwaltung beziehungsweise in den betreffenden Fremdenverkehrsämtern eruiert. Außerdem besteht auch für das Zelten in Frankreich die Möglichkeit, beim Eigentümer eines Grundstückes eine Erlaubnis einzuholen. Außerhalb der Tourismushochburgen sind die Französinnen und Franzosen diesbezüglich normalerweise sehr offen.
In Dänemark wird das Zelten in zahlreichen Naturlagerplätzen (1500 an der Zahl) gestattet. Sie sind mit fließendem Wasser und Toiletten ausgestattet und kosten rund 3 EUR/Nacht.
Ansonsten ist das Campen in Dänemark außerhalb von Campingplätzen und den schon angesprochenen Naturlagerplätzen verboten. Das Verzeichnis über alle verfügbaren Naturlagerplätze kann hier gekauft werden. Online stellt Frilufts Raadet eine Übersicht zur Verfügung. Wichtig: Auf den Naturlagerplätzen sind keine motorisierten Fahrzeuge gestattet.
Nicht in Europa, aber trotzdem interessant ist die Situation fürs Campen in der Australischen Wildnis. Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Lage dort immer mehr zugespitzt, es wurde schärfer kontrolliert. Viele, vor allem junge Leute sind mit dem Campervan unterwegs. Die Regeln für das Campen im Zelt gegenüber dem im Van sind aber sehr ähnlich, wenn nicht sogar gleich. In oder in der Nähe einer Ortschaft / Stadt ist das Campen prinzipiell verboten. Einige Nationalparks stellen Campingmöglichkeiten zur Verfügung, allerdings kann es sein, dass man vorab eine Genehmigung benötigt. Am besten ihr fragt beim jeweiligen Visitor Center nach, ob und wo es erlaubt ist, mit dem Fahrrad zu campen.
https://www.mietcamperaustralien.de/fragen-antworten/camper/wild-campen